Fachvereinigung Edelmetalle




Fachvereinigung Edelmetalle

Pforzheim - 23.02.2016 - Unter der Leitung von Georg Steiner, Vorsitzender des Arbeitsausschusses Edelmetallwirtschaft, Geschäftsführer Heimerle + Meule GmbH, Pforzheim, fand am 23. Februar 2016 das 8. Pressegespräch der Fachvereinigung Edelmetalle e.V. statt.


Edelmetalle – faszinierend, wertvoll, unverzichtbar - Dietmar Becker, Mitglied des Vorstandes der Fachvereinigung Edelmetalle, Vorstand/CEO, Agosi, Pforzheim, hob die besonderen Eigenschaften der Edelmetalle hervor:

Edelmetalle glänzen im Lifestyle-Bereich und faszinieren die Menschen seit jeher. Durch ihren hohen Wert sind sie für die Investmentwirtschaft attraktiv. Als Technologie- und Funktionsmetalle sind sie für unser modernes Leben unverzichtbar.

Der Absatz von Gold für industrielle Anwendungen (z.B. Elektronik) ist lt. Becker leicht gesunken. In der Investmentwirtschaft jedoch sei der Goldeinsatz für Barren und Münzen in Europa deutlich gestiegen, auch in Deutschland, und zwar jeweils zweistellig. Hoch sei auch die Nachfrage nach Silbermünzen gewesen. Die physische Nachfrage im Investmentbereich sei fest, trotz schwächerer Edelmetallpreise.


Fachvereinigung Edelmetalle e.V. 2016 Im Bild v. l. n. r: Wilfried Held (Fachvereinigung Edelmetalle), Georg Steiner (Heimerle + Meule) und Dietmar Becker (Agosi).


Obwohl wegen des hohen Wertes ständig versucht wird, den Materialeinsatz von Edelmetallen zu reduzieren, sind die Ablieferungen in die einzelnen Industriesektoren insgesamt ordentlich.

Über die Hälfte der Platingruppenmetalle (Platin, Palladium, Rhodium) werden für Autoabgaskatalysatoren verwendet. Ein deutlicher Anstieg der Neuzulassungen haben somit auch zu Absatzsteigerungen dieser Technologiemetalle geführt, so Becker.

Die Versorgung mit Edelmetallen ist unkritisch. Maßgeblichen Anteil daran hat lt. Becker die bewährte Kombination aus professionellem, verantwortlichem Bergbau und ergänzendem Recycling. Dieser „Bergbau über Tage“ gewinne zunehmend an Bedeutung und sei das Paradefeld der deutschen Scheideanstalten. Eine nachhaltige, umweltschonende und hocheffiziente Recyclingtechnologie sei vorhanden. Weiter verbessert werden müsse jedoch die Sammellogistik. Hierzu gehöre auch, Anreizsysteme für die Material- und Produktrückgabe zu schaffen.


Deutsches Gold ist Konfliktfrei - Becker erklärt, dass deutsches Gold überwiegend aus dem Recycling stammt und somit verantwortungsvoll gewonnen wird. Die führenden Scheideanstalten unterhalten ein internes System umfangreicher Prüfungen von Anlieferern und Materialherkunft.

Die Beteiligung an weltweiten Akkreditierungssystemen täte ein Übriges, um eine ethisch einwandfreie Herkunft des Goldes sicherzustellen.


Schmucklegierungen halten ihr Ergebnis - Steiner berichtet, dass die Absatzmenge an Schmuckhalbzeug von Gold im Jahr 2015 nahezu unverändert geblieben ist. Dies liege auch daran, dass die Scheideanstalten ihre Produkte näher am fertigen Schmuckstück auslieferten und somit bei den Schmuckherstellern weniger Bearbeitung anfalle, was zu geringeren Auslieferungsmengen geführt habe.

Der positive Trend bei Platin- und Palladiumlegierungen konnte sich allerdings fortsetzen. Steiner erwartet für 2016 eine ähnliche Marktlage wie im vergangenen Jahr.


Abwärtstrend bei Dentallegierungen hält an - Steiner stellt fest, dass unverändert der Einsatz edelmetallhaltiger Dentallegierungen bei der Versorgung mit Zahnersatz abnehme. Preiswerteren Nicht-Edelmetallen werde weiterhin der Vorzug gegeben. Daran werde sich wahrscheinlich auch 2016 nichts ändern.



Quelle: Wilfried Held - Fachvereinigung Edelmetalle e.V.
Bild: Redaktion Goldbarren-Wiki